BÜROGEBÄUDE MI 2 WESTSIDE CORPUS SIREO, BONN                                                                                                                                                                                             ZUR PROJEKTÜBERSICHT | NÄCHSTES PROJEKT 

ARCHITEKTONISCHE GESTALTUNG BAUFELD MI 2
WETTBEWERB: 1. PREIS
ORT: BONN ENDENICH | MEHRFACHBEAUFTRAGUNG
 
 
 
 
 
 
Das neue Gebäude liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden Laborgebäude am Quartiersplatz.
Dieses besticht durch seinen historischen, industriellen Charme, die feine Wechselwirkung mit unterschiedlichen rot-bräunlichen Farbtönen seines Ziegelmauerwerkes und die horizontale und vertikale Gliederung der Baukörper. Mit diesem direkten Gegenüber möchte die neue Fassade kommunizieren und dadurch beide als wichtige Bausteine im Quartier verankern.

Aus diesem Grund fiel die Entscheidung ebenfalls für eine Ziegellochfassade, diese aber auf einem zeitgemäßen Stand: als vorgehängte hinterlüftete Keramikelemente mit hohem Vorfertigungsgrad und technischer Präzision in Geometrie, Farbe und Oberfläche sowie großen Fensterrahmenelementen, d.h. geringerer Montageaufwand als bei Einzelfenstern und dennoch viel Licht in den Räumen.

Das Besondere ist die Plastizität der gewählten Ziegelplatten, die seriell und damit wirtschaftlich hergestellt werden, aber trotzdem eine hohe Varianz in der dreidimensionalen Ausformung und einer fein abgestuften Farbgebung aufweisen. Die Grundlage bildet ein an die Nachbarschaft angelehnter Rotton mit Abstufungen in Blaurot, Schwarzbraunrot, Gelbrot. Durch unterschiedliche Neigungswinkel der Oberfläche und -bearbeitung verändert sich je nach Tageszeit, Blickwinkel und Sonnenstand die Wirkung und spielt mit Licht, Farbe und Materialität. Die versetzt angeordneten vertikalen Linien beleben die Struktur aus der Nähe, die sich aus der Ferne wieder zu einem harmonischen Ganzen fügen. Die Themen Raster und Serie bestimmen die Gliederung der Flächen, indem große Felder in einem liegenden Format gestapelt und gereiht werden.

Die vorgehängte Fassade wird in zwei unterschiedlich tiefen Plattenstärken und Profilierungen ausgeführt, um die Rasterstruktur von den etwas zurückgesetzten Füllungen zu differenzieren. Die Unterkonstruktion für die vorgehängte, hinterlüftete Fassade hat dabei dieselbe, montagefreundliche Konstruktionstiefe, die auf Standardsystemen basiert. Der Feldrahmen ist stärker profiliert und heller in der Farbe sowie stärker in der Reflektion. Die Füllungen bestehen in der Regel aus Fenstern mit Sturz, zum Teil sind sie ganz geschlossen. Teile der Fassade bestehen nur noch aus „Rahmen“, auf eine abgesetzte Füllung wird aus Gründen der Varianz verzichtet. Im Erdgeschoss läßt die Fassade einen Blick in den Eingangs- und den Konferenzbereich zu als Teilhabe am Geschehen. Die technischen Anforderungen an die Fassade werden erfüllt, so ist der Fensterflächenanteil kleiner als 40%, in jeder 2. Fassadenachse ist ein öffenbares Fenster angeordnet, der Sonnenschutz ist außenliegend und feld- oder achsweise zu steuern, die Fenster in den Obergeschossen sind 2,10 m hoch. Die Fassade ist mit den angegebenen Baukosten zu realisieren.