SYNAGOGE, BOCHUM                                                                                                                                               ZUR PROJEKTÜBERSICHT | NÄCHSTES PROJEKT   

SYNAGOGE MIT GEMEINDEZENTRUM
ORT: BOCHUM | BAUHERR: JUDISCHE GEMEINDE BOCHUM-HERNE-HATTINGEN
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die alte Bochumer Synagoge wurde in der Reichspogromnacht 1938 zerstört und ist seitdem nicht mehr aufgebaut worden. 2003 schenkte die Stadt der Jüdischen Gemeinde ein repräsentatives Grundstück. Neben dem Planetarium oberhalb einer der Hauptstraßen zur Innenstadt sollte ein Neubau entstehen. In dem anschließenden Wettbewerbsverfahren (2005) gewann der Beitrag von Schmitz Architekten, Köln den 1.Preis. ’Wer ein Haus baut, der will bleiben’ – dieses Motto gab der Gemeindevorstand für den Bau der neuen Synagoge vor - etwas Dauerhaftes sollte entstehen.
 
Auf einem scharf geschnittenen, durch Mauern aus gestocktem Sichtbeton gefassten Plateau erhebt sich der steinerne Kubus der Synagoge. Dieser steht im Wechselspiel zu dem metallisch schimmernden Kuppelbau des benachbarten Planetariums. Das Gebäude ist als Massivbau konzipiert mit einer Vormauerschale aus gesägten Natursteinen im Langformat – Höhe 5cm, Länge 60 bis 100cm, Breite 9cm. Als deutliches Zeichen nach außen wurde das Motiv des Davidsterns interpretiert. Das reliefartige Ornament wird durch eine abwechselnd vor- und zurückgesetzte Mauerung ausgebildet, eine aus der Industriearchitektur des Ruhrgebietes bekanntes Gestaltungsmittel.
 
Durch das Ornament auf der Fassade entstehen dreieckige Fenster, die im Innenraum einen umlaufenden Fries auf den Wänden der Synagoge bilden. Darüber schwebt eine gold-gelbe Kuppel, die seitlich von den Wänden durch eine Lichtfuge abgesetzt ist und dem Wunsch der Gemeinde nach Feierlichkeit und Erhabenheit entspricht.  Die Kuppel wird nicht als Konstruktionsprinzip verwendet, sondern strahlt die Leichtigkeit eines schwebenden Baldachins aus. Dieser Eindruck wird durch die Faltung der Fläche in horizontale und vertikale Stufen verstärkt. Die gestalterische Wirkung der Kuppel wird durch Form und Farbe erzielt. Material und  Konstruktion aus glasfaserverstärktem Gips bildeten dazu eine ausgezeichnete Basis.